An dieser Stelle möchte ich mich gerne etwas detaillierter bei Dir vorstellen. Wie verliefen Kindheit und Jugend? Was habe ich gelernt? Wann habe ich den Schritt in die Selbständigkeit gewagt? Warum habe ich das Unternehmen „Rickhoff M:Media“ gegründet? Was sind meine Hobbies?
Inhaltsverzeichnis
Kindheit & Jugend
Geboren wurde ich 1979 in Frankfurt am Main. Als ich 5 Jahre alt war, sind meine Familie und ich in den Heimatort meines Vaters zurückgekehrt – nach Wietmarschen in der Grafschaft Bentheim, kurz vor der niederländischen Grenze in Niedersachsen. Ich hatte eine glückliche Kindheit auf dem Land. Meine Freunde und ich haben viel Zeit an der frischen Luft verbracht – typische Aktivitäten für Jungs wie Bunker bauen, Fußball spielen und auf Bäume klettern. Seit meiner Kindheit bin ich interessiert an Sport. Ich fing klassisch mit Vereinsfußball an, habe alle Fußball-Jugendmannschaften durchlaufen und anschließend sogar selbst einige davon trainiert. Parallel dazu bin ich noch der Badminton-Abteilung unseres Sportvereins beigetreten, so dass am Wochenende viele Spieltage auf dem Programm standen. Irgendwann habe ich mich aus zeitlichen Gründen für eine der beiden Sportarten entschieden – Badminton –, weil ich mich hundertprozentig auf eine Sache konzentrieren und mit vollem Ehrgeiz einbringen wollte. Im Gegensatz zu meinen Freunden, die nach der Schule eine Handwerkerlehre begannen, hatte ich mich für ein Abitur in Wirtschaft entschieden und dies 1998 erfolgreich abgeschlossen. Nebenbei habe ich mir als Kellner auf Hochzeiten etwas Geld dazuverdient.
Einstieg ins Berufsleben
Direkt nach meinem Grundwehrdienst hatte ich eine zweijährige kaufmännische Ausbildung bei der Firma WAS GmbH angefangen. Innerhalb dieser Zeit lernte ich unterschiedliche Abteilungen kennen. Nachdem mein Ausbilder seine Stelle als Kreditorenbuchhalter aufgab, übernahm ich noch während meiner Ausbildung seinen Posten und wurde anschließend übernommen. Insgesamt arbeitete ich elf Jahre für die WAS GmbH und war rundum zufrieden. Meinen Arbeitsplatz konnte ich zu Fuß erreichen, hatte geregelte Arbeitszeiten, nette Arbeitskolleg*innen und ein gutes Gehalt. Während dieser Zeit habe ich weiterhin Sport getrieben – zum Badminton kamen noch das Joggen und Inlineskating hinzu.
Und plötzlich war alles anders …
Während einer Autobahnfahrt auf dem Rückweg von einem Kurzurlaub in Hamburg hatte ich am Steuer bei Tempo 140 beinahe einen Kreislaufzusammenbruch. Gemeinsam retteten meine Beifahrerin und ich uns zu einem nahegelegenen Autobahnparkplatz. Noch auf dem Rastplatz wollte ich in die Notaufnahme. Da es Sonntagabend und wir mitten im Nirgendwo waren, entschieden wir uns für eine Weiterfahrt Richtung Heimat, die noch etwa 200 Kilometer entfernt war.
Wir mussten einige Male pausieren, da mir ab und an schwarz vor Augen wurde. Diese Autofahrt werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Am Folgetag war ich sofort beim Hausarzt und das große Rätselraten begann. Es folgte eine wahre Odyssee von einem Facharzt zum nächsten, darunter Neurologe, Psychologe, HNO- und Zahnarzt. Alle Untersuchungen verliefen unauffällig.
Ich schien laut den Ärzten an einem Burnout (Erschöpfungsdepression) zu leiden. Es folgte die erste von mehreren psychosomatischen Rehas. Seit dem Erlebnis auf der Autobahn litt ich außerdem an dauerhaften Kopfschmerzen – Druck-, Spannungs- und Stichkopfschmerzen, die mich völlig willkürlich ereilten. Letztere kann man mit einer Wurzelbehandlung vergleichen, wenn der Zahnarzt den Nerv berührt. Diese Schmerzen fingen langsam an, mich zu zermürben. Es folgten zwei weitere Rehas mit jeweils sechs Wochen Aufenthalt. Auch wenn sie gesundheitlich kaum Verbesserungen brachten, hatten sie etwas Gutes: Dort lernte ich meine jetzige Lebenspartnerin kennen. Leider trennten uns 550 Kilometer, das meiste davon Autobahnstrecke. Aber ich ließ mich davon glücklicherweise nicht abhalten.
Jetzt ist aber Schluss mit lustig
Währenddessen musste ich mit den Reaktionen und Aussagen diverser Ärzte, Freunde und Bekannter fertig werden. Alle hier niederzuschreiben würde den Rahmen sprengen, deshalb also nur ein Best-of: Von „Du hast nur keine Lust zu arbeiten“ über „Du musst mal zum Facharzt gehen“ bis „Ich habe nach dem Feiern auch mal Kopfschmerzen“ war alles dabei, teilweise aus purer Unwissenheit geäußert und ohne böse Absicht. Letztendlich aber führte das zur berühmten Trennung von Spreu und Weizen, was die Verkleinerung meines Freundes- und Bekanntenkreises zur Folge hatte. Nachdem ich ein weiteres Mal für sechs Wochen in eine psychosomatische Reha geschickt wurde, platzte mir endgültig der Kragen.
Mittlerweile hatte ich dermaßen unerträgliche Dauerkopfschmerzen, dass mir selbst normale Gespräche nicht mehr möglich waren. Die Oberärztin der Klinik war fixiert auf die Diagnose Burnout und riet mir sogar von weiteren Untersuchungen ab, als ich auf das Thema MRT zu sprechen kam. Nach der Reha wechselte ich unverzüglich zu einer Fachärztin für Anästhesiologie, die mich in eine Schmerzklinik überwies. Dort wurden meine Kopfschmerzen mithilfe eines passenden Medikaments erstmals wieder erträglich und die Stiche blieben sogar komplett aus. Ganze sieben Jahre waren seitdem vergangen. Ich war so glücklich, zufrieden und dankbar. Es folgten Monate voller Lebensfreude und neuer Pläne, sowohl beruflicher als auch sportlicher Natur.
Das Tal ist noch nicht erreicht
Im Laufe der nächsten Wochen und Monate verlor ich schleichend die Kontrolle über meinen Körper. Plötzlich konnte ich mich aufgrund von Gleichgewichtsproblemen nicht mehr auf meinen Inlineskates halten. Hinzu kamen Lichtblitze im Sichtfeld und eine Art Stromschläge, die durch meinen ganzen Körper schossen. Dann wurde auch noch mein rechtes Bein komplett taub. Die Wartezeit für einen Facharzttermin betrug sechs Monate. In dieser Zeit verschwand die Taubheit. Dafür wurde mein Gangbild immer schlechter. Zunächst torkelte ich nur, später konnte ich dann keine zwei Schritte mehr laufen. Ich machte mir nun ernsthaft Gedanken.
Als ich dann auch noch auf einem Auge fast erblindete, ohne zuvor jemals Probleme mit meiner Sehkraft gehabt zu haben, besuchte ich einen Augenarzt. Nun überschlugen sich die Ereignisse. Einige Stunden später befand ich mich in der Notaufnahme und wurde stationär aufgenommen. Auf der neurologischen Station wurde ich auf den Kopf gestellt: MRT, Lumbalpunktion, EEG, EKG etc. Anhand der Untersuchungen wurde bei mir eine MS (Multiple Sklerose) diagnostiziert. Zwar befanden sich im Gehirn nur wenige Entzündungsherde, dafür war im Rückenmark der Teufel los. Die Krankheitsaktivität musste schnellstmöglich verlangsamt oder noch besser gestoppt werden. Wenn ich jetzt daran denke, dass mir die Oberärztin in der Reha einige Jahre zuvor vom MRT abriet …
Aufgeben ist keine Option
Diese Situation musste ich erst einmal verarbeiten. Nach einer Weile war ich in der Lage, den Kampf gegen die Krankheit aufzunehmen. Mein Wochenplan sah nun folgendermaßen aus: Um meine Motorik zu verbessern, nahm ich Ergotherapie, Krankengymnastik, therapeutisches Reiten, Rehasport und Wassergymnastik in Anspruch. In Internetforen konnte ich mich mit Betroffenen über dieses für mich neue Thema austauschen. Zusätzlich zu diesen Terminen baute ich mir im heimischen Garten einen eigenen Trainingsparcours aus Steinen, Platten und Stangen. Damit simulierte ich unter anderem das Treppensteigen, verbesserte meine Gangart und Trittsicherheit, stärkte meine Muskelkraft mittels diverser Sprungübungen und trainierte gleichzeitig auch noch mein Auge.
Die ersten zwölf Monate nahm ich aufgrund meines mangelnden Gleichgewichts bei allen Übungen Nordic-Walking-Stöcke zu Hilfe. Ebenso richtete ich mir ein kleines Sportzimmer ein mit Laufband, Bauchmuskelbank, Balance Board, Hanteln und Widerstandsbändern. Es dauerte etwa zwei Jahre, bis man mir meine Erkrankung auf den ersten Blick nicht mehr ansehen konnte. Noch immer funktioniert ein Auge nicht richtig und ich werde nach einigen Kilometern instabil, aber damit kann ich leben. Dabei hat auch Glück eine große Rolle gespielt. Wären meine Nerven an bestimmten Stellen im Gehirn oder Rückenmark noch stärker beschädigt gewesen, dann hätte ich nie wieder so laufen können, wie es nun der Fall ist, trotz Training und Ehrgeiz. Ab diesem Zeitpunkt in meinem Leben habe ich buchstäblich alles hinterfragt und Prioritäten neu sortiert. Werte, die mir mein ganzes Leben vorgelebt wurden, verloren über Nacht an Bedeutung; dafür rückten nun völlig andere in den Mittelpunkt:
Mir wurde beigebracht, Dinge zu tun, die bei anderen gut ankommen, damit sie ein positives Bild von mir haben. Inzwischen ist es mir wichtig, aus eigener Überzeugung zu handeln. Ich kann zwar einige Dinge wie Badminton und Inlineskating nicht mehr umsetzen. Für Badminton fehlt mir die Reaktionsschnelligkeit und für Inlineskating brauche ich ein besseres Gleichgewicht. Doch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, letzteres in naher Zukunft wieder zu versuchen – noch vor ein paar Monaten war allein die Vorstellung davon undenkbar. In der Zwischenzeit nutze ich die bereits erwähnten Rehasportmöglichkeiten. Darüber hinaus verbringen meine Lebenspartnerin und ich mehrmals im Jahr Kurzurlaube in Wanderregionen, damit ich weiterhin in Bewegung bleibe.
Falls Du Fragen zu meinen Erfahrungen im Umgang mit Multiple Sklerosis haben solltest, dann nutze das Kontaktformular.
Entstehung von Rickhoff M:Media
Noch während meiner Tätigkeit bei der WAS GmbH machte ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung erste Erfahrungen mit der Erstellung von Webseiten. Damals verfolgte ich aber lediglich Hobbyabsichten. Erst Anfang 2009 reifte der Gedanke, dass ich das nebenberuflich machen könnte. Ich versuchte mich an einer ersten unveröffentlichten Domain für Übungszwecke. Dann folgte Mitte 2009 mein zuvor beschriebenes Autobahn-Erlebnis. Wenige Jahre später war ich arbeitslos und es wurde mir nach meiner dritten Reha zur Rente geraten – nicht gerade ein Szenario, dass man sich mit Anfang 30 erträumt. Nach reifer Überlegung entschied ich mich dann gegen die Beantragung einer Rente und gründete am 15. September 2011 mein Einzelunternehmen.
Für mein erstes Projekt erhielt ich damals einen Gründungszuschuss. Es handelte sich um ein Geschenkgutschein Projekt. Eine thematische Neuausrichtung führte 2012 zum Erlebnis Gutschein Portal. Ich bin der Meinung, dass es sich dabei um die erste Internetseite handelte, auf der die Angebote der Erlebnisanbieter schön übersichtlich zusammengeführt wurden. So gab es beispielsweise eine separate Themenseite für Ballonfahrten, auf der alle Angebote der Anbieter gelistet wurden mit der gleichzeitigen Möglichkeit, Preise zu vergleichen. Im Laufe der Monate gab es dann plötzlich zahlreiche ähnliche Seiten. Daraufhin kooperierte ich im März 2015 erstmals mit Jana Kühnler. Gemeinsam hatten wir uns dazu entschieden, SEO-Maßnahmen extern auszulagern, um Positionierungen in den Suchergebnissen zu verbessern. Leider wurde unser vielversprechendes Projekt durch eine SEO-Kooperation vor die Wand gefahren und jahrelange Arbeit war plötzlich völlig umsonst. Da der Markt mittlerweile völlig überlaufen war, hatte ich neue Herausforderungen gesucht. So entstand dann Mitte 2016 die Idee zum Gutscheinspruch-Projekt.
Wie das Gutscheinspruch Projekt seinen Lauf nahm, kannst Du übrigens unserer Unternehmensgeschichte entnehmen.
Für mich ist es wichtig, hier zu erwähnen, dass mich in dieser Zeit meine Familie und Lebenspartnerin auch unentgeltlich unterstützt haben durch Fleißarbeiten im Homeoffice. Ich arbeite hart daran, dass ich mich dafür eines Tages entsprechend revanchieren kann.